Was ist Ransomware?

Angriffe mit Ransomware gehören zu den gefährlichsten Cyberbedrohungen unserer Zeit. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sind gefährdet, da sie oft nicht über die gleichen Ressourcen und Sicherheitsmaßnahmen wie Großkonzerne verfügen. Für IT-Sicherheitsverantwortliche ist es daher wichtig, die Funktionsweise von Ransomware zu verstehen. Denn so können sie Anzeichen eines bevorstehenden oder laufenden Angriffs erkennen und im Ernstfall schnell und richtig handeln.

Ransomware Definition

Ransomware ist eine Schadsoftware, die darauf ausgelegt ist, den Zugriff auf Daten oder ganze Systeme zu blockieren. Die Angreifer verschlüsseln Dateien oder sperren den Zugang zu wichtigen Systemen. Es erscheint eine Nachricht mit einer Lösegeld-Forderung, meist in Form von Kryptowährungen, um die Daten wieder freizugeben.

Ransomware-Angreifer entwickeln ständig neue Variante und Angriffsstrategien. Sie suchen nach Wegen, um sich zu bereichern oder Schaden anzurichten. Um solchen Bedrohungen effektiv zu begegnen, ist es wichtig im Unternehmen ein Bewusstsein für Ransomware Angriffe zu schaffen. Es gibt verschiedene Arten von Ransomware, die unterschiedliche Techniken nutzen. Hier sind einige häufige Typen:

  • Locker-Ransomware blockiert den Zugriff auf das gesamte System, ohne die Dateien selbst zu verschlüsseln. Der Bildschirm zeigt meist eine Nachricht mit der Lösegeldforderung.
  • Crypto-Ransomware verschlüsselt gezielt Dateien auf dem System. Ohne den passenden Entschlüsselungscode sind diese Daten unbrauchbar.
  • Scareware: Zeigt falsche Warnungen an und fordert eine Zahlung für nicht vorhandene Probleme.
  • Ransomware-as-a-Service (RaaS): Diese Art ermöglicht es Kriminellen, Ransomware-Kits zu kaufen und zu verbreiten. Dadurch können auch technisch weniger versierte Täter Angriffe ausführen, was die Bedrohung erheblich vergrößert.

Wie gelangt Ransomware ins Unternehmen?

Angreifer nutzen verschiedene Wege, um in ein Unternehmensnetzwerk einzudringen. Die häufigsten Einfallstore für Ransomware sind:

  • Phishing-E-Mails: Diese E-Mails enthalten täuschend echte Nachrichten mit infizierten Anhängen oder Links. Ein unachtsamer Klick genügt, um die Schadsoftware zu aktivieren.
  • Drive-by-Downloads: Beim Besuch kompromittierter oder manipulativ gestalteter Webseiten wird unbemerkt Schadsoftware heruntergeladen.
  • Remote Desktop Protocol (RDP): Schwach gesicherte Fernzugänge mit einfachen oder gestohlenen Passwörtern sind ein beliebtes Ziel.
  • Infizierte USB-Geräte oder Software-Updates: Auch über physische Medien oder manipulierte Softwarepakete kann Ransomware eingeschleust werden.

7 Anzeichen für Ransomware: Wurde Ihr Unternehmen bereits angegriffen?

Ein Ransomware-Angriff erfolgt selten ohne Vorzeichen. Das frühzeitige Erkennen dieser Anzeichen kann entscheidend für die Schadensbegrenzung sein. Bleiben Sie wachsam und prüfen Sie ungewöhnliche Aktivitäten auf Ihren Systemen. Dies hilft, eine Ransomware-Infektion frühzeitig zu identifizieren und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Achten Sie auf folgende Hinweise:

  • Ungewöhnliche Netzwerkaktivitäten: Wenn plötzlich große Datenmengen zu unbekannten oder verdächtigen IP-Adressen übertragen werden, kann das ein Hinweis auf Datenexfiltration oder Vorbereitung eines Angriffs sein. Auch eine ungewöhnlich hohe Netzwerkauslastung außerhalb der Geschäftszeiten sollte untersucht werden.
  • Verdächtige Benutzeraktivitäten: Anmeldungen zu ungewöhnlichen Zeiten, von ungewöhnlichen geografischen Standorten oder mehrfach fehlgeschlagene Login-Versuche können auf kompromittierte Benutzerkonten hindeuten.
  • Veränderte Dateien oder Prozesse: Wenn Dateien plötzlich unbekannte Erweiterungen tragen (z. B. .locked, .crypt) oder neue Prozesse mit kryptischen Namen eine hohe CPU-Auslastung verursachen, ist Vorsicht geboten. Auch das plötzliche Verschwinden von Dateien kann ein Hinweis sein.
  • Langsame Systemleistung: Ein signifikanter Leistungsabfall des Computers kann auftreten. Die CPU-Auslastung kann erhöht sein, was zu Systemabstürzen oder Verzögerungen führt. Dies liegt häufig an der unbemerkt arbeitenden Ransomware.
  • Unerwartete Systemneustarts: Plötzliche Neustarts oder ein gesperrter Startbildschirm können bedeuten, dass Ransomware das Gerät beeinflusst. Diese Neustarts erfolgen oft ohne Benutzerinteraktion.
  • Unbekannte Prozesse im Task-Manager: Neue oder ungewöhnliche Prozesse können im Task-Manager sichtbar sein. Diese Prozesse können im Hintergrund arbeiten und sind oft mit der Schadsoftware verbunden.
  • Warnungen von Sicherheitssoftware: Moderne Antiviren- und EDR-Systeme erkennen oft typische Verhaltensmuster von Ransomware. Warnungen über blockierte Verschlüsselungsversuche oder bekannte Ransomware-Signaturen sollten ernst genommen werden.

Im Ernstfall: Was tun bei einem Ransomware Angriff?

Neue Bedrohungen durch Ransomware

Cyberkriminelle nutzen immer häufiger künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um ihre Angriffsmethoden zu optimieren. Diese technologischen Fortschritte ermöglichen es Angreifern, gezieltere und effizientere Angriffe zu starten. Die zunehmende Verbreitung von IoT-Geräten und der Einsatz von Cloud-Technologien eröffnen zudem neue Angriffsflächen.

Zukünftige Bedrohungen erfordern eine vorausschauende Sicherheitsstrategie. Unternehmen müssen sich kontinuierlich anpassen, um auf neue Entwicklungen zu reagieren. Zu den erwarteten Trends zählen:

  • Raffinierte Angriffe auf IoT-Geräte
  • Zielgerichte Angriffe auf kritische Infrastrukturen
  • Verstärkte Nutzung von künstlicher Intelligenz zur Angriffsdurchführung

Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtig, wachsam zu bleiben und Präventionsmaßnahmen regelmäßig zu aktualisieren. Die Experten von Cyber Samurai unterstützen Sie gerne.

Schutz vor Ransomware: So schützen Sie Ihr Unternehmen

1. Sicherheitsbewusstsein stärken

Ungeschulte Mitarbeitende werden häufig zum Ziel von Angreifern. Regelmäßige Security Awareness Trainings zu Phishing, Social Engineering und sicherem Cyber-Verhalten schaffen ein Bewusstsein für die Gefahren der Digitalisierung und schützen vor Schäden. Simulierte Phishing-Kampagnen sensibilisieren und helfen, Schwachstellen zu identifizieren.

2. Technische Schutzmaßnahmen

    • Backups: Erstellen Sie regelmäßig vollständige und inkrementelle Backups. Lagern Sie diese offline oder in isolierten Netzwerken und testen Sie regelmäßig die Wiederherstellung.
    • Patch-Management: Gerade in Zeiten von knappen IT-Ressourcen werden Patches manchmal gar nicht oder zu spät eingespielt. Angreifer nutzen diese bekannten Schwachstellen aus. Spielen Sie regelmäßig Sicherheits-Patches ein.
    • Netzwerk: Trennen Sie kritische Systeme voneinander, um die Ausbreitung von Schadsoftware zu verhindern.
    • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Schützen Sie besonders privilegierte Zugänge mit zusätzlichen Authentifizierungsmechanismen.

3. Monitoring und Incident Detection

Setzen Sie auf moderne Sicherheitslösungen wie EDR (Endpoint Detection and Response) oder XDR (Extended Detection and Response), um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. Ergänzen Sie dies durch zentrale Protokollierung und Analyse mit einem SIEM-System (Security Information and Event Management).

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